CDU-Fraktion setzt sich weiter für Erdverkabelung ein
Das Bockhorner Gemeindegebiet ist durch die Notwendigkeiten der Energiewende besonders belastet.
In der Region wird bis 2030 ein erheblicher Zuwachs von Offshore- und Onshore-Windenergie erwartet. Für diese Strommengen reicht das bestehende Leitungsnetz nicht aus. Aktuell schreiten die Planungen einer weiteren 380-KV-Leitung voran, die den Strom zum norddeutschen Strom-Knotenpunkt Umspannwerk Conneforde und anschließend in Richtung Süden transportieren soll.
„Das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein, besonders Offshore soll Windenergie ausgebaut werden und es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Planungen durch das Gemeindegebiet beginnen“, erläutert der CDU Fraktionsvorsitzende Heiko Haschen.
Gerade wurde eine Hochspannungstrasse feierlich in Betrieb genommen, die per Erdverkabelung die Ortschaft Bredehorn attraktiver macht. Auch die Trasse Wilhelmshaven – Conneforde 1 wurde in Bockhorn im Bereich des Wohngebietes Am Urwald zur Freude der Bürger in die Erde verlegt.
„Da mutet es wie ein Schildbürgerstreich an, dass die neue geplante Trasse über das Wohngebiet hinweggeführt werden soll, anstatt sie ebenso per Erdverkabelung zu realisieren“, ärgert sich Haschen.
Der Gemeinderat hat in der letzten Ratssitzung einstimmig einer Stellungnahme zugestimmt, in der für das Wohngebiet am Urwald Erdverkabelung gefordert wird und dass die Gemeinde die Bundesnetzagentur in die Problematik einbindet.
„Wir dürfen wegen bestehender Naturschutzgebiete keine Trasse um die Gemeinde herumlegen, da hier der Schutz der Flora und Fauna vorgeht, für Menschen gilt das offenbar nicht!“ Heiko Haschen will gemeinsam mit seiner Fraktion die Aussagen von Tennet, Erdverkabelung sei bei den aktuellen Planungen nicht möglich, nicht auf sich beruhen lassen.
Gemeinsam mit Bürgermeister Thorsten Krettek hat sich die Fraktion an die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen gewendet, die bereits mit dem zuständigen Bundeswirtschaftsministerium Kontakt aufgenommen hat.
„Wir fordern Wirtschaftsminister Habeck dazu auf, die im Gesetz für den beschleunigten Ausbau von Höchstspannungsleitungen festgelegte oberirdische Trassenführung um die Möglichkeit für eine Erdverkabelung zu ergänzen. Nicht nur zahlreiche andere Projekte, sondern auch die zu ersetzende Hochspannungsleitung demonstrieren die Machbarkeit. Dass die Bürgerinnen und Bürger aus Bockhorn aufgrund der schnelleren Umsetzung die Leidtragenden sein sollen, finde ich nicht akzeptabel“, betont die Abgeordnete Anne Janssen.
Heiko Haschen fordert den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck auf, nicht nur die Chancen, sondern auch die Belastungen durch die Energiewende zur Kenntnis zu nehmen:
„Die Planungsgrundlagen, auch was den Einbezug von Naturschutzgebieten und Erdverkabelung angeht, werden sich in den nächsten Jahren ändern, um den geforderten Trassenausbau zur Energiewende überhaupt stemmen zu können. Dass wir in Bockhorn jetzt darunter leiden müssen, dass diese Grundlagen noch nicht geschaffen wurden, ist nicht einzusehen! Herr Wirtschaftsminister, das werden wir nicht hinnehmen!“